Das Castello Aragonese auf Ischia!

Eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten auf Ischia ist das berühmte Castello Aragonese. Diese auf einer kleinen Felseninsel aus Trachyt errichtete Burg hat ihre Ursprünge bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. und war damals nach dem Erbauer als Castrum Gironis benannt. Bei den Römer, die 315 v. Chr. die Herrschaft über Ischia übernahmen wurde die Burg als Verteidigungsanlage genutzt. Sie fügten aber auch einige Wohngebäude und Überwachungstürme hinzu. Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde die Festung stets umgewandelt und bot der Bevölkerung Schutz vor den ständig wechselnden Eroberern. Als im Jahre 1301 die Stadt Geronda von einem Vulkanausbruch zerstört wurde, fanden die Einwohner auf der kleinen Insel eine neue Heimat und der Ort verwandelte sich in eine richtige kleine Stadt.

Wellness auf IschiaIhre heutige Gestalt erhielt die Burg allerdings erst von den Aragonesen im 15. Jahrhundert. Der viereckig ummauerte Kern wurde von vier Türmen gekrönt und wuchtige Befestigungsmauern und Wehranlagen errichtet. So sollten Piratenangriffe abgewehrt werden und auch die Zivilbevölkerung geschützt werden. Alfons I. von Neapel und Sizilien erbaute auch die erste Holzbrücke, die die Felseninsel mit Ischia verband. Am Ende des 16. Jahrhunderts erlebte die Festung ihre Blütezeit. Eine Basilianer-Abtei, ein Clarissenkloster, ein Bischofssitz, 1892 Familien sowie die Residenz des Fürsten und seiner Garnison fanden damals Platz auf der 56.000 m² großen Insel. Der Aufenthalt der Dichterin Vittoria Colonna sorgte zudem dafür, dass zahlreiche Renaissance-Künstler zwischen 1501 und 1535 die Insel besuchten.

Als am Ende des 18. Jahrhunderts die Piratenüberfälle nachließen, zogen viele Bewohner auf Ischia, um dort Landwirtschaft zu betreiben. 1809 wurde die Burg durch britische Truppen unter französischem Kommando fast völlig zerstört. Nachdem König Ferdinand I. von Sizilien 1823 zusammen mit den verbliebenen 30 Einwohnern die Insel verließ, baute man die Burg zu einem Gefängnis um. Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz, ist aber der Öffentlichkeit zugänglich.

Bei einem Besuch auf der Burg können Sie unter anderem die imposante Immacolata-Kirche, das Clarissenkloster, die Basilianer-Abtei und den Kerker der politischen Gefangenen sowie einen hübschen Garten besichtigen. Einen makabren Anblick bieten die natürlich mumifizierten Leichname der Nonnen, die aufrecht sitzend auf Steinbänken in der Nonnengruft bestattet sind. In der Krypta der Cattedrale dell'Assunta kann man die Fresken aus der Schule des Giotto di Bondone bewundern.

Daneben sorgen bedeutende Kunstschauen und das Festival von Musik, Kunst und Theater für kulturelle Höhepunkte.

Foto: Castello Aragonese, Ischia, Italien © PR-PhotoDesign