Die Wallfahrtskirche Santa Maria al Monte auf Ischia

Hoch über dem hübschen Ort Forio, der im Westen von Ischia liegt, findet man die kleine, weiße Wallfahrtskirche Santa Maria al Monte, die in eine fantastische Landschaft eingebettet ist. Etwa 500 Meter über dem Meer hat man von hier einen wundervollen Blick über Forio und die felsige Westküste von Ischia. Eine Wanderung entlang der sich von Forio über Weinberge und Wälder schlängelnden Wege lohnt sich, um an diesem wundervollen Ort eine Pause zu machen und die herrliche Aussicht zu genießen.

Die kleine Wallfahrtskirche Santa Maria al Monte auf Ischia wurde 1596 von den Brüdern Sportiello neben einer kleinen Einsiedelei erbaut. Dabei nutzten sie den vorhandenen Tuffstein und gruben die Kirche teilweise ins Gestein. Die Architektur ist sehr einfach und ein typisches Beispiel der Felsenarchitektur auf Ischia. Auf dem großen Kirchvorplatz findet man Steinbänke und eine große, in den Tuffstein gegrabene Zisterne, in der das Regenwasser gesammelt wird. Die Fassade ist sehr einfach gestaltet und wird von zwei kleinen Glocken gekrönt. Im Inneren findet man einen Holzaltar aus dem 16. Jahrhundert, der mit floralen Motiven geschmückt ist, sowie ein Madonnenbild mit dem Heiligen Antonio Abate und Paolo Eremita.

Die Santa Maria al Monte wurde vielfältig genutzt

Die in einer strategisch günstigen Lage erbaute Kirche Santa Maria al Monte diente den Bewohnern von Ischia nicht nur als religiöser Ort, sondern wurde auch für gemeinschaftliche Treffen genutzt und bei den früher auftretenden Piratenüberfällen als Schutzort aufgesucht. Um 1930 wurde die Kirche allerdings aufgegeben und als Holzlager sowie Tierstall genutzt. Später widmete sich ein ehemaliger Mönch der Einsiedelei von S. Nicola sul monte Epomeo der Kirche und restaurierte sie mit Spendengeldern. Nach einer großen Eröffnungsfeier 1957 wurde Santa Maria al Monte wieder ein wichtiges Pilgerziel und insbesondere am 12. September kommen viele Besucher, um der Madonnenprozession beizuwohnen.

Die Kirche wird von der Familie von Carmelina Picarelli und ihrem Mann Scipione Di Meglio gepflegt und sie sind auch die Seelen, die den Feierlichkeiten am 12. September so viel Charme geben. Dieser Tag wird ganz im Zeichen der Gastfreundschaft, der Traditionen und des Madonnenkults gefeiert. Nach den eucharistischen Zeremonien beginnt am Mittag die Prozession der Madonna, die zum Gipfel Callotta hinaufführt. Der feierliche Tag wird anschließend mit reich gedeckten Tischen und fröhlicher Gemeinsamkeit beendet.